Warum tut der Weihnachtsmann sich das an, Jahr für Jahr bei dezemberlichem Mistwetter mit dem Schlitten und seinen Rentieren unterwegs zu sein und die Menschen zu beschenken? Dabei bemerkt man ihn in einigen Stuben nicht einmal, weil alle Blicke aufs Handy gehen – wenn du wissen willst, was läuft, musst du online sein. Klar. Oder wir quetschen uns ein Höflichkeits-Weihnachtslied raus, Text vergessen, etwas schief – Hauptsache: Singen unterm Weihnachtsbaum als Programmpunkt zu Heiligabend. Der kleine Rudolph, krumme Beine, wenig Muskeln, ein mickriges Rentier also, ist mit dem Weihnachtsmann unterwegs und wundert sich über die Menschen in den Stuben, in die er zur Bescherung einkehrt. Seine rote Nase allerdings, über die sich die anderen Rentiere lustig machen, leuchtet so intensiv, dass sie als Nebelscheinwerfer taugt und dem Weihnachtsmann den Weg ausleuchtet, sehr zum Ärger der anderen Rentiere, denn die müssen ackern und den Schlitten ziehen, wohingegen Rudolf Geschenke verteilen darf, bis er sich naseweis und übermütig selbst auf den Kutschbock setzt, während der Weihnachtsmann bei den Kindern ist.
Am Freitag, dem 09.12.2022, zeigten Kinderchor und Schauspiel-AG der Evangelischen Oberschule in der weihnachtlich geschmückten Marienkirche zwei Vorstellungen dieses wunderschönen Weihnachtsmusicals, das von Neid und Missgunst, vorweihnachtlicher Hektik und Enttäuschungen einerseits, von Liebe, Freundschaft und Vergebung andererseits und natürlich vom Jesuskind in der Krippe und dem Weihnachtswunder erzählt. Hervorragend inszeniert, mit unglaublicher Spiel- und Sangesfreude einstudiert, erfreuten die Kinder und Jugendlichen in diesem, mal besinnlichen, mal temporeichen Bühnenstück in wunderschönen Kostümen vor einem zauberhaften Bühnenbild viele Zuschauerherzen, verschenkten freudig- nachdenkliche Vorweihnachtsstimmung und stifteten 1.037,93 EUR an Spendeneinnahmen der Aktion der Freien Presse: Leser helfen.